Berlin, 23. September 2011. Pro 
Asyl, der Deutsche Caritasverband und das Diakonische Werk der EKD  
fordern 
 gemeinsam eine neue bundesgesetzliche 
Bleiberechtsregelung. Trotz mehrerer Bleiberechtsbeschlüsse der Bundesländer 
und des Deutschen Bundestages leben noch immer 75.000 Menschen in Deutschland, 
die auch nach sechs Jahren in Deutschland noch immer keine gesicherte 
Aufenthaltsperspektive haben. Gründe sind die sehr harten Ausschlusskriterien, 
weit in der Vergangenheit liegende Stichtage und überzogene Anforderungen an 
die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts.
 
 
 
 
Beratungsstellen, Flüchtlingsräte und Initiativen erleben immer wieder, wie die 
aktuelle Gesetzgebung zu sehr belastenden Situationen für die Menschen führt. 
Diese Beispiele verdeutlichen dies:
 
 
 
 
- Ein heute 26-jähriger und seit neun Jahren in Deutschland lebender 
Außenhandelskaufmann erhält kein Bleiberecht, da seine Familie wenige Wochen 
nach dem Stichtag der ersten Bleiberechtsregelung einreiste. Für die seit dem 
1.07.2011 geltende neue Bleiberechtsregelung für Jugendliche ist er mit 26 zu 
alt.
 
 
 
 
- Heute zehnjährige Zwillinge sind zu jung für ein Bleiberecht, obwohl sie in 
Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Die Familie muss noch fünf Jahre 
warten, bis sie die Chance auf eine sichere Lebensperspektive hat. Bis dahin 
droht den Zwillingen und ihrer Familie die Abschiebung.
 
 
 
 
- Ein Arbeiter mit einem Nettoverdienst von 1.050 Euro ist zu arm für ein 
Bleiberecht für die ganze Familie, da sein Lohn nicht für eine vollständige 
eigene Lebensunterhaltssicherung der Familie ausreicht.
 
 
 
 
- Alte und kranke Menschen  sind ebenfalls von einem Bleiberecht 
ausgeschlossen, da sie in der Regel ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener 
Kraft sichern können.
 
 
 
 
Pro Asyl, der Deutsche Caritasverband und das Diakonische Werk der EKD  
haben 
 eine gemeinsame Broschüre herausgegeben, in der die 
Defizite der bisherigen Bleiberechtsregelungen klar benannt werden. Schon seit 
Jahren fordern alle drei Verbände eine neue, wirksame und dauerhafte 
Bleiberechtsregelung.
 
 
 
 
Pro Asyl, Caritas und Diakonie rufen aus Anlass der am Sonntag beginnenden 
Interkulturellen Woche dazu auf, aktiv zu werden. In einer Vielzahl von 
Veranstaltungen und Gottesdiensten wird bundesweit das Schicksal von Geduldeten 
thematisiert. Einen besonderen Schwerpunkt bildet der von den Kirchen 
veranstaltete bundesweite Tag des Flüchtlings am 30. September in Braunschweig.
 
 
 
 
An der Interkulturellen Woche finden in rund 400 Gemeinden mehrere tausend 
Veranstaltungen statt. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter  
www.interkulturellewoche.de 
 
 
 
 
Informationen zum Thema Bleiberecht erhalten Sie unter www.proasyl.de,  
www.aktion-bleiberecht.de 
 
 
 
 
            Pressemitteilung
        
    Pro Asyl, Caritas und Diakonie fordern neue Bleiberechtsregelung
        Erschienen am:
        
23.09.2011
                    Beschreibung
                    
                        
                             
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                        
                    
                
            