Unter dieser Fragestellung haben Marijan Renić, als Netzwerksprecher und Verantwortlicher der Caritas-Integrationsagentur, und Ahmet Sezer, Integrationsbeauftragter der Stadt Gronau und Gastgeber das Interkulturelle Netzwerk Westmünsterland am 18. September 2020 zur ersten kreisweiten, realen Konferenz nach dem Corona-Lockdown sichtlich erfreut begrüßt.
Den Auftakt machte das Team der Öffentlichkeitsarbeit um Carsten Bacher, Medienfachmann, Klaus Tembrink vom DRK und Torsten Henseler vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Borken. Sie stellten stellvertretend den aktuellen Stand zum landesgeförderten Netzwerk-Projekt "Von der ersten Orientierung bis zur gelebten Integration im Kreis Borken" im Plenum vor. Unter diesem Motto haben erfreulicherweise der Landrat und alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den 17 Kommunen des Kreises die Gelegenheit wahrgenommen, sich zum Zusammenwachsen zu äußern.
Verabschiedung vom langjährigen Netzwerk-Partner Reinhold Sandkamp (links) von der Akademie Klausenhof durch Marijan Renić und Ahmet Sezer (rechts)
In weiteren, spannenden und vielfältigen Beiträgen in Form von Interviews, Reportagen, Kurzgeschichten, Berichten aus Sport, Kultur und Veranstaltungen etc. wird das vielfältige Leben kreisweit mit weiteren Clips und einem Gesamtfilm festgehalten. Das Netzwerk will gelebte Integration mit relevanten Akteuren und ihren vielfältigen Aktivitäten als Videoprojekt im Rahmen der Interkulturellen Woche 2020 in den Social-Media-Portalen präsentieren. Nähere Informationen hierzu werden auf der Netzwerk-Homepage in Kürze eingestellt (siehe oben).
Matthias Bosse von der Caritas Borken präsentierte das erasmus+ Projekt CLASS, dass die Freiwilligenarbeit benachteiligter, migrantischer Jugendlicher und somit ihre Integration fördern soll. Zwar bestehen beispielsweise Strukturen beim DRK oder der Youngcaritas, aber die Zielgruppe ist so gut wie nicht vertreten.
Danach schilderten erneut die Bildungs- und Sprachkursträger sowie die Beratungsstellen, aber auch alle anderen ihre aktuellen Nöte. Man könne nicht einfach da fortfahren, wo vor Monaten plötzlich Schluss war. Corona habe bei vielen Menschen deutliche Spuren hinterlassen. Dies bestätigten unter anderem Christian Kania von der Geba Münster und Janine Pakeiser vom DRK. Nach wie vor seien aber die Vorgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge nicht realistisch umsetzbar beziehungsweise ist eine Beratung unter Pandemie-Bedingungen aufgrund steigender Fallzahlen weiterhin erschwert. Patrick Walfort von der regionalen Flüchtlingsberatung der Caritas Borken stimmt da nur zu.
Viele der Netzwerk-Organisationen und -Partner arbeiten in landesgeförderten Integrationsprogrammen. Über die Zusage von Heike Wermer, MdL, am nächsten Treffen teilzunehmen, freute sich Marijan Renić. Heike Wermer ist unter anderem integrationspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Landtag, die ihren Wahlkreis auch im Kreis Borken hat. Das Netzwerk wird im Austausch mit ihr aus der operativen Perspektive berichten, wie es um die Integrationsarbeit im Kreis Borken steht, welche Bereiche gut funktionieren und wo es besondere Herausforderungen gibt, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.