Ausgezeichnet: Nach eineinhalb Jahren freuen sich 17 Kursteilnehmende über ihren Abschluss des Leitungskurses.Juliane Büker/Caritas Münster
Diözese Münster (cpm). Nach eineinhalb Jahren haben 17 Teilnehmende die Fortbildung zur Stationsleitung der Caritas im Bistum Münster erfolgreich abgeschlossen. Die 720 Unterrichtsstunden umfassende Weiterbildung und die Aufgaben in Krankenhaus oder Altenheim zu vereinen, forderte während der Corona-Pandemie besonderen Einsatz. Die Zertifikatsübergabe am 23. Juni 2022 war daher mit Stolz und Anerkennung verbunden. Neben der erworbenen Leitungsqualifikation bereichern die Kursabsolventen Gesundheitseinrichtungen auch mit innovativen Projektideen, die während der Fortbildung entwickelt wurden.
"Die Gesellschaft braucht Sie", sagte Klaus Schoch, Leiter der Abteilung Gesundheitshilfen im Diözesancaritasverband Münster, während der Abschlussveranstaltung. Wie wichtig qualifiziertes Personal in der Pflege ist, sei in den Jahren der Pandemie wieder besonders deutlich geworden. Die Caritas im Bistum Münster fördert die Weiterbildung in der Pflege mit dem Angebot des Leitungskurses bereits seit gut 40 Jahren. Absolventen übernehmen heute Positionen der Pflegedienstleitung, Stationsleitung oder Wohnbereichsleitung.
Die diesjährigen Absolventen starteten im Januar 2021 mit Themen wie Betriebswirtschaft, Ausfallmanagement, Personalentwicklung und Pädagogik. Anders als erhofft, ließ die Corona-Pandemie Weiterbildungstreffen anfangs nur digital zu. Nach einem halben Jahr durften sich die Kursteilnehmenden persönlich kennenlernen: "Der hohe Präsenzanteil dieses Kurses ist wichtig", sagte Kursleiterin Julia Hayck, "denn ein großer Teil der Fortbildung, um eine Leitungsposition in der Pflege zu besetzen, ist auch Persönlichkeitsentwicklung". Sie findet im Rahmen von Coachings und Kleingruppenarbeit statt.
Während der Fortbildung haben die Teilnehmenden außerdem Projektideen erarbeitet, die noch während des Kurses in der eigenen Pflegeeinrichtung umgesetzt wurden. Kursabsolvent Jens Lümers entwickelte für seine Arbeit im Altenheim einen Standard für Personalentwicklungsgespräche. Er soll Kommunikation zwischen Leitung und Mitarbeitenden verbessern, Mitarbeitende binden und die Arbeitsqualität steigern. 30 Gespräche sind bereits geführt worden, weitere schon geplant - die Rückmeldungen sind positiv.
Einem Herzensprojekt widmete sich Anke Saalmann für ihre Arbeit im Hospiz. Sie beobachtete, dass neben medizinischer Vorsorge, wie Patientenverfügungen, ein Austausch über persönliche Wünsche am Lebensende häufig zu kurz kommt. Mit der Broschüre "Sorge für die Seele" entwickelte sie ein Arbeitsheft, das Betroffenen und Angehörigen helfen kann, die letzte Lebensphase gut zu gestalten. "Gerade schwierige Themen brauchen manchmal einen nüchternen Leitfaden", ist ihre Erfahrung. Die Broschüre musste bereits nachgedruckt werden und wird über die Grenzen des Hospizes hinaus angefragt.
060-2022 (bü) 27. Juni 2022