Michael Kaiser, Vorstand der AGE, blickte auf die 25-jährige Geschichte zurück.Foto: Michael Bönte, Caritasverband für die Diözese Münster
Bistum Münster. Eine Geschichte voll Mut, Professionalität und dem tiefen Bewusstsein für den tragenden Grund des Engagements: "Weil Kinder, Jugendliche und Familien - weil Menschen uns brauchen." Die Arbeitsgemeinschaft Erziehungshilfen (AGE) des Caritasverbandes der Diözese Münster hat ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Michael Kaiser, Vorstand der AGE, hob bei einer Mitgliederversammlung in Münster die starke Entwicklung des Zusammenschlusses seit dem Jahr 2000 hervor. "Er ist zu einem Ort des Miteinanders und des Lernens geworden, zu einem Netzwerk, das Menschen stärkt."
Über die Jahre hinweg seien die Fachlichkeit und die Qualität der Arbeit in den unterschiedlichen Diensten und Einrichtungen der Jugendhilfe innerhalb der AGE weiterentwickelt worden, sagte Kaiser. "Verantwortungsträger wurden weiter qualifiziert, gemeinsame Standards und Haltungen gepflegt sowie Antworten auf neue Herausforderungen gefunden."
64 katholische Dienste und Einrichtungen der Erziehungshilfen in der Diözese Münster sind Mitglied in der AGE. Darunter Beratungsdienste, ambulante Hilfen zur Erziehung, teilstationäre und stationäre Erziehungshilfen, Jugendhilfe sowie Schule und Kindertageseinrichtungen.
Diözesancaritasdirektor Dominique Hopfenzitz dankte bei der Versammlung den vielen Akteuren innerhalb der AGE. "Ihr Einsatz mag ein Teil Ihres Hauptamtes sein - aber er ist auch gleichzeitig eine Extrameile, die Sie gehen." Die Mitglieder zeigten damit, wie ernst ihnen die Verantwortung für Kinder, Jugendliche und Familien sei. "Mit diesem Engagement sichern Sie fachliche Tiefe und die politische Schlagkraft unserer Caritas."
Demokratieboxen für den Offenen Ganztag: Sigrid Schmeddes, Referentin für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe des Caritasverbandes für die Diözese Münster, überreicht ein Exemplar an Michael Wingerath, Leiter der Sozialpädagogischen Familienhilfe des Caritasverbandes für das Dekanat Borken.Foto: Michael Bönte, Caritasverband für die Diözese Münster
Die AGE habe sich von Beginn an als sozialpolitischer Akteur, als Anwalt und Interessensvertretung und als Netzwerk innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe verstanden, sagte Kaiser. "Wir haben Brücken gebaut zwischen der Realität vor Ort und den Entwicklungen auf diözesaner und auf Bundes-Ebene." Mit diesem Selbstverständnis gehe man auch in die Herausforderungen, die in Zukunft warteten. Die würden durch die gesellschaftlichen Entwicklungen nicht kleiner: "Digitalisierung, Inklusion, Sorgen um die Demokratie und auch ein schmerzlicher Vertrauensverlust in kirchlichen Kontexten."
Überreicht wurden den Vertretern der Träger, die Offene Ganztagsbetreuung anbieten, "Demokratie-Boxen". In diesen sind altersgerechte Materialien rund um das Thema Demokratie enthalten, darunter Spiele, Bücher, Methoden- und Reflexionsfragen zu Themen wie Kinderrechte, Grundgesetz, Toleranz, Partizipation und Zivilcourage. Sie waren von dem Erlös bei einer Aktion der Kampagne "Mensch Münster! Lebe Freiheit!" finanziert worden. Das Bistum Münster, der Diözesancaritasverband und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hatten das Geld durch den Verkauf von Getränken und Süßigkeiten auf dem Stadtfest in Münster eingenommen. In 118 Offenen Ganztagsschulen (OGS) im Bistum Münster werden aktuell etwa 15.000 Kinder betreut.
053-2025 (Text: Michael Bönte) 05. Dezember 2025