Am 29. Dezember 2020 traf ein verheerendes Erdbeben der Stärke 6,3 auf der Richterskala die Region um die kroatische Kleinstadt Petrinja sowie die umliegenden Gemeinden, ca. 60 km von der Hauptstadt Zagreb entfernt. Es war eines der schwersten je in Kroatien instrumentell registrierten Beben und war sogar bis Südbayern zu spüren. Sieben Menschen starben, es verursachte darüber hinaus enorme materielle Schäden, 6.000 Gebäude sollen dadurch unbewohnbar sein, so staatliche Stellen, auch mehrere Krankenhäuser mussten unter anderem evakuiert werden, und das zur Corona-Zeit. Viele Menschen stehen vor dem Nichts!
Sofort nach dem Beben haben Einwohner damit begonnen, Verletzte erst mit bloßen Händen zu retten, dann gemeinsam mit den eintreffenden Rettungskräften. Die EU hat ihrem Mitglied Kroatien sofort Hilfe zugesichert, neben finanzieller Unterstützung wurden unter anderem tags darauf aus dem nahen Österreich Mobilhäuser in das Katastrophengebiet gebracht, da die meisten Menschen nicht woanders untergebracht werden wollen. In der betroffenen, ländlich geprägten Region gibt es vor allem landwirtschaftliche Betriebe, die Tiere müssen weiter versorgt und die entsprechende Infrastruktur muss weiter aufrechterhalten werden.
Viele Nachbarländer, darunter Italien, Österreich, Slowenien und Ungarn haben Soforthilfen auf den Weg gebracht. Ebenso kroatische Gemeinden aus der ganzen Welt, aus Europa, den USA, Kanada oder Australien. So beabsichtigt es auch die gemeinnützige Kroatische Kulturgemeinschaft Bocholt e.V., mit ihrem Vorstand, vertreten durch ihren Vorsitzenden Ivan Mihalj.
In der Region ist es aktuell nass, sehr kalt, es herrschen Minusgrade, vielerorts sind die Straßen zerstört, manche der schwer getroffenen umliegenden Gemeinden sind aktuell mit schwerem Rettungsgerät gar nicht oder nur schwer erreichbar. Es kommt ständig zu Nachbeben, einige Helfer sind leider dadurch schon tödlich im Einsatz verunglückt. Der staatliche Katastrophenschutz, die Hilfsorganisationen - vor allem Caritas und das Rote Kreuz - organisieren mit dem Militär die Unterstützung der betroffenen Menschen. Auch die Hilfsbereitschaaft der Bevölkerung aus ganz Kroatien ist gewaltig.
Der Vorstand des Bocholter Vereins ist sich dessen bewusst, dass sie nicht allen Opfern helfen können. Es wurde beschlossen, finanzielle Hilfe zu leisten. Aufgrund der Entfernung von ca. 1.300 km machen Hilfstransporte aus dem westlichen Münsterland kaum einen Sinn, sagt Berater Marijan Renic von der Caritas Integrationsagentur der Gemeinschaft. In Frage komme daher besser eine finanzielle Unterstützung. In wenigen Tagen haben Mitglieder und Freunde der Gemeinschaft 3.060 Euro gesammelt. Neben der Unterstützung ist es wichtig, den Menschen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind, und dass Zusammengehörigkeit in der Not gelebt wird, so Mihalj.
Die Kroatische Kulturgemeinschaft Bocholt e.V. dankt allen, die mit ihren Beitrag den Menschen Wärme spenden und sie wissen lassen, dass sie nicht vergessen werden. In Kürze werden die Mittel in das Krisengebiet geleitet.
Weitere Auskünfte: Ivan Mihalj, Email: veseli3@aol.com