"Ich selber habe leider keine Großeltern mehr, weshalb es mir persönlich umso wichtiger ist, dass mein Kind den Kontakt zu älteren Menschen kennenlernt." Mit diesen Worten erklärt Jessica Kaß vom Elternbeirat der DRK-Kindertagesstätte "Die Spielwiese" in Borken, Theresa Garbert und Julia Tenhofen vom Betreuten Wohnen der Caritas Pflege & Gesundheit ihre Idee, einen gemeinsamen Nachmittag für Kinder und Senioren zu organisieren. Kurzerhand überlegen die Mitarbeiterinnen, wie man dieses Projekt umsetzen könnte.
Ein Termin ist schnell gefunden, und am 29. Mai ist es dann soweit. Um 14.30 Uhr trudelt eine aufgeregte Kindergruppe zu Fuß von der benachbarten Kita des DRK vor dem Betreuten Wohnen ein. Zehn Kinder sind es insgesamt, die neugierig und gespannt vor dem Gebäude stehen, als Theresa Garbert sie empfängt. Im Schlepptau haben sie ihre Erzieherin, drei Mütter aus dem Elternbeirat und eine Tasche voll mit Bastelutensilien. Denn heute soll gemeinsam mit den Senioren gebastelt werden.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase und dem Beschnuppern des noch leeren Gemeinschaftsraums trudeln auch schon die ersten Senioren ein, die neugierig beäugt werden. Manche Kinder sind am Anfang noch etwas schüchtern, andere sind sofort Feuer und Flamme. Doch schnell ist das Eis gebrochen. Die kleine Mark sitzt gemeinsam mit Liesel am Tisch und erklärt Ihr eifrig, wie der Tag in seiner Kita so aussieht.
Und Daniel zeigt Hedwig und Ernst wie das mit dem Ausprickeln der Herzen denn auch richtig funktioniert. Schnell sind die ersten Erfolge in Form von wunderschönen Herzen aus buntem Reispapier zu sehen. Nur die kleine Finja schaut immer wieder traurig auf den leeren Stuhl neben sich. „Da fehlt doch noch jemand.“ Zwar ist sie schon fleißig dabei mit Elsbeth ein Herz zu gestalten, aber so geht das ja nicht. Frau Garbert sagt dem kleinen Mädchen, dass die Mieterin gerade erst nach Hause gekommen ist und sich noch etwas verspätet.
Kurzer Hand marschiert Finja gemeinsam mit Frau Garbert los zur Wohnung der Mieterin und holt „Ulla“ aus Ihrer Wohnung ab. Diese ist erstmal überrascht, über die neue „Mitarbeiterin“, freut sich aber riesig über die kleine Besucherin und kommt auch direkt mit in den Gemeinschaftsraum. Jetzt kann es aber wirklich losgehen. Alle Kinder und alle Mieter basteln und unterhalten sich was das Zeug hält. Gegen Ende gestalten die Betreuer, Kinder und Mieter noch gemeinsam kleine Dankeschön-Kärtchen, die alle unterschreiben und sich gegenseitig überreichen.
Um 16:30 Uhr ist es dann Zeit für den Heimweg. Schweren Herzens wird ein letztes Foto gemacht, sich ausgiebig verabschiedet und dann wandern die Kinder in Zweireihen zurück zu Ihrer Kita.
Eins steht fest, dies war für alle ein unvergesslicher Nachmittag und nicht das letzte Mal, dass sich diese gemischte Gruppe aus Jung und Alt gemeinsam getroffen hat.
Bereits für Juli ist ein weiterer Projektnachmittag geplant.