"Corona hat uns unter anderem gelehrt", erklärt Marijan Renić von der Caritas-Integrationsagentur und Netzwerkgründer, "dass ein krisenfester Kontakt zu unserer Zielgruppe unerlässlich bleibt." Und Christian Kania von der GEBA, als Vertreter eines Sprachkursträgers, formuliert es treffend: "Alles auf null herunterzufahren, war vergleichsweise leicht, umgekehrt wird es viel schwieriger."
Es stellen sich daher die Fragen, wie Kontakte zu den Menschen aufrechterhalten werden können, wie neue Kontakte und in welcher Form erweitert werden können und welche innovativen Methoden hierzu überlegt werden müssen. Einige Menschen mit Migrationsgeschichte muss man anders - sprich weiter analog - erreichen, aber die meisten nutzen Smartphones.
Die Vorgabe des Netzwerkarbeitskreises bestand daher darin, eine digitale Lösung zu finden, dabei völlig auf Papierflyer zu verzichten, da diese zu schnell veralten. Eine Aufgabe, die Carsten Bacher mit seiner Agentur in Borken mittels der "personal card", so die einhellige Meinung aller Akteure, optimal gelöst hat. Mit dem QR-Code der im Scheckkartenformat gehaltenen "personal card", erhalten Ratsuchende im Kreis Borken über die Netzwerk-Homepage direkt Informationen zu allen relevanten Einrichtungen. Dazu klicken sie auf die interaktive Kreiskarte und werden auf die jeweiligen Homepages vor Ort geleitet. Diese stehen in der Verantwortung und Pflege der einzelnen Betreiber und bleiben somit ohne Zutun des Netzwerkes aktuell. Die "personal cards" sollen später etwa über die Ausländerbehörden, weitere Einrichtungen sowie Beratungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und andere relevante Stellen verteilt werden.
Der langjährige Integrationsbeauftragte der Stadt Gronau, Ahmet Sezer, hat den Vorschlag zur Vorab-Testung der "personal cards" gerne zugestimmt. Die Ergebnisse dort werden im Anschluss vom Arbeitskreis ausgewertet, optimiert und schließlich kreisweit übertragen, freut sich Renić. Dieses Projekt wird aus KOMM AN Mitteln des Landes NRW durch das Kompetenzzentrum für Integration (KfI) der Bezirksregierung Arnsberg gefördert. Gerne stehen alle Akteure für weitere Auskünfte zur Verfügung.