Tag für Tag kümmern sich die Pflege-Mitarbeitenden um die Bewohner in den Altenheimen und die Patienten zuhause.Achim Pohl
Diözese Münster (cpm). Dass sich an den Arbeitsbedingungen in der Pflege etwas ändern muss, wird seit Jahren diskutiert. Wie lebenswichtig sie sowohl im Krankenhaus als auch im Altenheim und ambulant ist, zeigt aktuell die Corona-Pandemie. Im Jahr der Pflegenden und Hebammen und zum Tag der Pflege am Dienstag (12. Mai) appellieren Vertreter der Caritas in der Diözese Münster, dass den jetzt vielfach geäußerten Bekenntnissen dauerhaft tragende Taten folgen müssen. Matthias Wittland, Vorstand der Caritas Ahaus-Vreden, fordert, dass Gesellschaft und Politik durch bessere Rahmenbedingungen und Vergütungen die Ernsthaftigkeit ihrer "Unterstützungsbekundungen nachhaltig unter Beweis stellen".
Wie systemrelevant Pflege für die Gesellschaft sei, zeige sich in diesen Wochen, so Wittland. Burkhard Baumann, Geschäftsführer der Caritas Steinfurt und einer der Sprecher der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, bedauert, dass es "solcher Krisen bedarf, um breit über den Wert der Pflege zu diskutieren".
Dabei offenbart sich in der Corona-Pandemie nach Ansicht von Jonas Vorderwülbecke, zuständig für die Pflegeausbildung im Diözesancaritasverband Münster, nachdrücklich die hohe fachliche Kompetenz von Pflege und Medizin in Deutschland. "Pflegende unterstützen Menschen aller Altersgruppen in Extrem- und Ausnahmesituationen", sagt der Caritas-Pflegeexerte. Sie förderten das Wohlbefinden alter und kranker Menschen, ständen ihnen im Alltag bei "und achten dabei immer auf die Würde der Menschen".
Gerade in der aktuellen Situation werde auch die Vielfalt des Pflegeberufs deutlich, erklärt Vorderwülbecke: "Pflegende begleiten Menschen in Extrem- und Ausnahmesituationen ebenso wie im Alltag." Sie seien ein zentrales Bindeglied zwischen den pflegebedürftigen Patienten und ihren Angehörigen - "sowohl emotional als auch sozial und fachlich".
039-2020 (hgw) 11. Mai 2020